Umweltbewusstes Reisen hat man buchstäblich selbst in der Hand: mit einem nachhaltigeren Koffer

Die zwei Seiten des Reisens

Reisen erweitert den Horizont, schafft unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen, bringt uns die Schönheit der Welt näher. Doch diese Schönheit ist bedroht durch Umweltverschmutzung. Die traurige Ironie: Der Reise- und Tourismussektor ist daran erheblich beteiligt, etwa durch hohen Energieverbrauch und Ausstoß von Treibhausgasen bei Flug- und Autoreisen.

Immer mehr Menschen werden sich dieses Zusammenhangs bewusst und suchen daher nach Möglichkeiten, ihren ökologischen Fußabdruck beim Reisen zu verringern. Ein Aspekt ist die Wahl nachhaltiger Ausrüstung.

Doch was bedeutet "nachhaltig" in diesem Kontext?

Zunächst sollten Reiseutensilien praktisch und vielseitig sein. So vermeidet man den überflüssigen Kauf von Gepäckstücken, die einen vielleicht nur einmal im Leben begleiten und danach nur herumliegen.

Zum zweiten sollte Reisezubehör robust sein. Die Wahl qualitativ hochwertiger Produkte mit langer Lebensdauer reduziert Abfall und verringert Umweltbelastungen durch Herstellung neuer Ausrüstung.

Zur langen Lebensdauer zählen übrigens auch ästhetische Gesichtspunkte: Eine Tasche, ein Koffer oder ein Rucksack sind schließlich nicht nur Werkzeuge zur Gepäckbeförderung, sondern auch modische Statements. Klassische, schlichte Designs in dezenten Farben sind daher die erste Wahl: Sie sind zeitlos.

Das wichtigste Kriterium aber ist: Reiseausrüstung sollte aus recycelbaren oder sogar bereits recycelten Materialien hergestellt und umweltfreundlich produziert werden.

Auf Suche nach einer umweltfreundlicheren Wertschöpfungskette

Der Markt hält bereits fortschrittliche Lösungen bereit. Umweltbewusste Reisende können beispielsweise zu Taschen, Rucksäcken und Koffern greifen, die aus wiederverwertbarem Plastik bestehen. Diese Utensilien sind leicht und vielseitig, dabei widerstandsfähig und entsprechend langlebig. Kleinere Schäden lassen sich gegebenenfalls reparieren.

Ist ein solches Reisegepäck dennoch einmal unrettbar kaputt, arbeiten innovative Hersteller bereits an sogenannten End-of-Life-Lösungen: Nach seinem Lebenszyklus soll das Produkt wieder vollständig oder zum großen Teil in den Herstellungsprozess neuer Waren zurückgeführt werden, sodass eine Kreislaufwirtschaft entsteht, die möglichst gar keinen Plastikmüll mehr hinterlässt.

Noch ehrgeiziger ist die Idee, bereits in der Produktion von Reiseutensilien jenen Plastikmüll zu verwenden, der an vielen Orten der Welt noch immer in Flüsse, Seen und Meere gelangt, dort Flora und Fauna vergiftet und Lebensgrundlagen zerstört, nicht zuletzt auch die von uns Menschen. Dazu muss man wissen, dass von neu produzierten Kunststoffen weltweit nur rund 9 Prozent recycelt und 12 Prozent verbrannt werden. 79 Prozent aber landen in der Natur (Geyer, Jambeck & Law 2017).

Gelänge es, diesen Plastikmüll wiederzuverwerten, wäre die Wertschöpfungskette nicht nur nachhaltiger, sondern würde zugleich die Schäden durch bereits begangene Umweltsünden reduzieren – eine Win-win-Situation.

Ein Koffer aus Plastikabfall kann nachhaltiger sein

Die GOT BAG GmbH hat die ambitionierte Idee nun in die Tat umgesetzt. Das Start-up mit Sitz in Mainz und zweitem Standort in den USA ist spezialisiert auf die Herstellung von Taschen und Rücksäcken aus sogenanntem Ocean Impact Plastic. Das ist Plastikmüll, der aus der Umwelt oder aus Küstengebieten stammt, also etwa Strände und Gewässer vermüllt, ins Meer gespült wird, sich dort zersetzt und von Flora und Fauna aufgenommen wird – mit verheerenden Folgen.

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, kooperiert die Stiftung GOT BAG mit 19 Communities auf der indonesischen Insel Java, die in einem Clean-up-Programm kontinuierlich Plastikmüll sammeln. Ungefähr 15 Prozent dieses Mülls bestehen aus dem Kunststoff PET, der zu Pellets und später zu Polyester-Garn verarbeitet, den Werkstoff für die Herstellung des GOT BAG-Portfolios bildet. Weitere 15 Prozent Plastik werden zu Sekundärrohstoffen aufbereitet, aus denen weitere Produkte entstehen. Der Rest, zum Beispiel nicht mehr trennbare Verbundwertstoffe, ersetzt in der thermischen Verwertung fossile Brennstoffe.

Mit dem RE:SHELL CABIN setzt GOT BAG nun neue Maßstäbe in Sachen Recycling-Fähigkeit: Die Hartschale des Koffers besteht vollständig aus wiederaufbereiteten Materialien, je zur Hälfte aus Ocean Impact Plastic und Post-Consumer-PET. Das Besondere: Mit dem RE:SHELL CABIN ist der Firma erstmals eine geschlossene End-of-Life-Lösung für die Hartschale gelungen. Nach seinem Lebenszyklus wird der Koffer kostenfrei an GOT BAG zurückgesandt. Ein Recycling-Partner in Deutschland bereitet die Hartschalen so auf, dass sie wieder in den Produktkreislauf neuer Koffer einfließen können.

Und keine Bange: Dem RE:SHELL CABIN sieht man die recycelten Materialien nicht an, das Design hat nichts vom "Öko-Look" früherer Zeiten. Der Koffer ist erhältlich in den zeitlosen Farben black, soft shell sowie reef und besticht durch eine klare Linienführung und Form. Lediglich eine Prägung des Schriftzugs "Create an Impact" auf der Rückseite setzt ein dezentes Statement.

Das Innere des Koffers überzeugt mit einer durchdachten Aufteilung, die für Ordnung und Übersichtlichkeit sorgt. Das gepolsterte 17-Zoll-Laptop-Fach schützt elektronische Geräte, während der Organizer mit Kompressionsgurten in der rechten Hälfte Platz für Kabel und kleinere Gegenstände bietet.

Mit den Maßen von 54 auf 37 auf 21 Zentimeter ist der RE:SHELL CABIN nach IATA-Richtlinie bei den meisten Airlines als Handgepäck zugelassen und bietet mit einem Volumen von 36 Litern ausreichend Platz für alle Reiseutensilien und Kleidungsstücke. Das Gewicht von lediglich drei Kilogramm, kugelgelagerte, austauschbare Rollen und der Alu-Teleskopgriff mit zweifachem Auszug bis 100 Zentimeter ermöglichen den komfortablen Transport. Für Sicherheit sorgt ein TSA-Zahlenschloss.

Mit hörbarem Stolz resümiert Benjamin Mandos, Gründer von GOT BAG: "Für uns war die Entwicklung eines Koffers etwas ganz Neues und ein riesiger Schritt. Wir freuen uns daher sehr, mit unserem neuen RE:SHELL CABIN eine nachhaltigere Lösung anbieten zu können, die nicht nur stilvoll, funktional und langlebig ist, sondern auch einen Beitrag zur Reduzierung der Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen leistet."